"Saisonabschluss und Trauer:"

Foto: Tobias Gehrke

Saisonabschluss und Trauer:

Selten habe ich mich mehr auf ein Rennwochenende gefreut als auf das Saisonfinale im Pro Superstock Cup 22. Alles war angerichtet. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl auf dem Motorrad und außerdem Rückenwind von den letzten Rennen, doch alles kam anders…

Ich wusste auf meiner Heimstrecke bin ich schnell. Die Erwartungen gingen Richtung erstes Podium. Nach dem Aufbau ging es am Freitag auch schon los mit den Trainings. Wir hatten unser 1. Training sehr früh. Es war noch sehr kalt also hieß es langsam rantasten und bloß keinen Blödsinn machen.

Im 2. Training war es dann zum Glück etwas wärmer. Endlich wollte ich zeigen was ich kann und war wohl etwas zu übermotiviert. Sturz in der Kurzanbindung…

Ich war zu schnell im Kurveneingang und habe das Vorderrad verloren. Direkt hinter mir kam Max Riebe ebenfalls zu Sturz. Zunächst dachte ich es ist nicht viel kaputt, doch am Ende war das ganze Motorrad auseinander gebaut. Kühler, Lenker, Fußrasten, es war einfach alles kaputt.

Während das ganze Team in Hektik versuchte das Motorrad zum 1. Qualifying am Nachmittag wieder zu richten, wurde es auf einmal sehr still im Fahrerlager. Schnell hat sich rumgesprochen, dass es einen sehr schlimmen Unfall im Motodrom am Hockenheimring gab. Dabei ist mein Fahrerkollege und Freund Leon Langstädtler leider schwer verunglückt und ist seinen Verletzungen erlegen. Am Freitag wurde alles Weitere mit sofortiger Wirkung abgesagt.

Am Samstag kam ich erst kurz vor dem Qualifying auf die Rennstrecke. Ich war sehr in Gedanken und konnte mich auch nicht wirklich konzentrieren. Wir hatten auch nur dieses eine Qualifying um einen Startplatz für die Rennen herauszufahren. Startplatz 17, alles andere als das was ich mir ausgerechnet habe. In diesem Moment war es mir jedoch alles egal. Ich bin einfach nur gefahren ohne wirkliches Ziel oder Anstrengungen.

Im 1. Rennen ging es dann ein wenig nach vorne. Nach einer guten Aufholjagd konnte ich den 11. Platz einfahren.

Für das 2. Rennen am Sonntag gab es bessere Vorzeichen. Der erste Schock war verdaut. Wir wissen leider alle auf was wir uns einlassen. Es kann immer und überall passieren, dennoch verdrängen wir es alle. Nun hat es uns eingeholt und tief getroffen. Ich konnte in der Nacht einige Gedanken fassen und wollte das Rennen einfach so gut es geht für Leon abschließen.

Nach einem grandiosen Start und wirklich tollen Kämpfen mit Meddes, Nico und Max konnte ich den 5. Platz einfahren. Damit war ich letztlich mehr als zufrieden. Ich wünsche Leons Familie, Freunden und dem gesamten Team mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl.

Wir nehmen uns jetzt auch erstmal eine Pause vom Rennsport. Bis zum nächsten Jahr…

Felix Klinck

Felix Klinck

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